Portrait Markus Rehm
Beruflicher Werdegang
Eigentlich wollte ich nach meiner Schulausbildung bzw. nach dem Abschluss der Mittleren Reife einen elektrotechnischen Beruf erlernen. Jedoch bedingt durch meine Amputation und der Verbindung zum Sanitätshaus Nonnengäßer & Tebbi in Donzdorf, konnte ich noch während der Schulzeit ein wenig über dieses Berufsbild erfahren. Da ich mich mit diesem Thema ja auch auseinandersetzen musste, wurde ich immer neugieriger und habe aus diesem Grund einen Ferienjob in dieser Firma gemacht. Danach war mir klar, dass dieser Beruf genau das Richtige für mich ist.
Schule und Ausbildung
Somit habe ich vom Sept. 2006 bis Jan. 2009 eine Lehre zum Orthopädiemechaniker und Bandagist, bei der Fa. Nonnengäßer & Tebbi, in Donzdorf gemacht. Durch meine eigene Amputation konnte ich viel Erfahrungen im Umgang mit der Prothese wie auch entsprechendes Einfühlungsvermögen gegenüber den verschiedenen Prothesen-Kunden mit in meine Ausbildung einbringen. Meine Ausbildung war von Anfang an sehr breit gefächert und reichte von Schuheinlagen über Orthesenversorgungen bis hin zur Prothetik. Da wir in meinem Ausbildungsbetrieb unter anderem auf sensomotorische Einlagen im Sportbereich spezialisiert waren, hatten wir in Verbindung damit noch einen Laufshop. Durch die Beratung bei Laufschuhen und durch die verschiedensten Versorgungen von Sportlern, konnte ich auch viele Erfahrungen im Bereich der Ganganalyse sammeln. Auch im Bereich der Orthetik hatten wir ein umfangreiches Aufgabengebiet. Dadurch dass wir verschiedene Einrichtungen für Menschen mit einer Behinderung betreuten, konnte ich auch dort meine Erfahrungen sammeln. Besonders aber im Bereich der Prothetik wurde ich intensiv ausgebildet und bin schon früh mit den verschiedensten und hochwertigen Versorgungen in Kontakt gekommen. Da mir die Arbeit mit anderen amputierten Menschen von Anfang an viel Spaß machte, war es naheliegend, dass ich mich in diese Richtung auch spezialisieren wollte. Nach meiner Ausbildung wurde mir dann sogar die vollständige Leitung der Unterschenkel-Prothetik übertragen.
Gesellenprüfung
Als Gesellenstück musste ich die nebenan abgebildete „Unterschenkel-Führungsorthese“ herstellen. Mit diesem Prüfungsstück habe ich dann am Januar 2009 meine Lehre als Kammersieger abgeschlossen. In Stuttgart wurde mir bei einer offiziellen Feier, im Hause der Handwerkskammer der Region Stuttgart, eine Urkunde für den Kammersieg überreicht. Als Kammersieger durfte ich mit meinem Gesellenstück an einem weiteren Wettbewerb auf Landesebene teilnehmen, wo mein Gesellenstück ein weiteres Mal bewertet wurde.
Auch hier konnte ich die Jury mit meiner Arbeit überzeugen und wurde zum 1. Landessieger in meinem Beruf Orthopädimechaniker und Bandagist ernannt. Sogar bei dem abschließenden Bundeswettbewerb habe ich mit einem 2. Platz sehr gut abgeschnitten und kann somit auf eine erfolgreiche und gute Ausbildung zurückschauen.
Meisterprüfung
Mit 194 von 200 erreichbaren Punkten hab ich in diesem Jahrgang mit der höchsten Punktzahl abgeschnitten und kann mit dem Ergebnis mehr als zufrieden sein. Zwar kosteten mich die letzten Tage vor der Prüfung noch einmal einige Stunden an Schlaf, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Am Freitag, 24.02.2012, wurde das Ergebnis offiziell bekannt gegeben. Nach der Übergabe der Meisterbriefe gab es zum Abschluss noch eine schöne Feier mit allen Mitschülern und Lehrern, welche für mich jedoch nur von kurzer Dauer war.
Aktuelle Tätigkeit
Seit 2009 bin ich nun für die Firma Rahm, mit Sitz in Troisdorf, tätig und konzentriere mich hierbei ausschließlich auf den Bereich der Beinprothetik. Der Familienbetrieb mit über 700 Mitarbeitern und 38 Filialen zählt zu den größten Sanitätshäusern in Deutschland und ermöglicht mir, meinen Beruf mit dem Leistungssport optimal zu verbinden.
Neben der klassischen Versorgung unserer Kunden mit Beinprothesen, spielt sich ein großer Teil meiner Arbeit auch in unserer Gehschule Protheofit ab. Während spezialisierte Physiotherapeuten mit unseren Kunden an ihrer Mobilität arbeiten, ist es meine Aufgabe, die technische Komponente optimal abzudecken.
Eine weitere Aufgabe sind auch Erstgespräche in Krankenhäusern. Hier werden vor kurzem amputierte Menschen über die ersten Schritte und die weiteren Möglichkeiten aufgeklärt. Bei diesen Besuchen wird besonders auf die offenen Fragen und bestehenden Ängste der Kunden eingegangen.
Rundum ein sehr spannendes und vielfältiges Aufgabengebiet im zahlreichen Kreise motivierter Kolleginnen und Kollegen.
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